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Reisen

Die Welt ist gross und es gibt vieles zu entdecken. Zahnbürste, Unterwäsche, Regenschutz und Insulin gepackt? Für Diabetiker spricht nichts dagegen, fremde Länder und Kulturen zu Fuss, mit dem Auto, Flugreise oder Kajak zu erkunden. Wie für alle Reisenden gibt es aber einige Punkte, die im Vorfeld geplant werden sollten.

Richtig geplant

Wer wandert schon tagelang über Stock und Stein während einer normalen Arbeitswoche? Bei einer Reise in ein ungewohntes Klima, eine fremde Kultur, andere Essgewohnheiten und Tagesstrukturen macht es sicherlich Sinn, ein paar Punkte mit seinem behandelnden Arzt oder Diabetesteam zu besprechen. Was macht man im Falle einer Erkrankung? Oder einer schweren Unterzuckerung – sollte man eine Glukagon-Spritze immer auf sich tragen? Welche Impfungen werden empfohlen oder sind gar obligatorisch, und wann ist der beste Zeitpunkt für eine Behandlung? Sollte ich ein Arztzeugnis mit mir führen, oder reicht ein Diabetikerausweis? Wie steht es mit den Essgewohnheiten in den Ferien und worauf sollte man achten? Wie passe ich meine Insulindosis an ein erhöhtes Mass körperlicher Aktivität an?

Diese Fragen und mehr sollten im Vorfeld mit einem Beratungsteam angegangen werden.

Über den Wolken

Extreme Temperaturen schaden dem Insulin und machen es wirkungslos. Bei Reisen im Flugzeug gilt deshalb immer: Insulin und Diabetesutensilien ins Handgepäck! Im Frachtraum des Flugzeugs gefriert das Insulin und verliert seine Wirkung.

Für Pumpenträger ist wichtig zu wissen, dass die Pumpe beim Security-Check weder ein Signal abgeben wird noch die Funkverbindungen des Flugzeugs während der Reise stören wird. Obwohl Pumpen auch über Radiofrequenzen operieren kann, handelt es sich dabei nicht um eine Frequenzart, welche den reibungslosen Ablauf des Flugs stören würde.

Bei einer konventionellen Insulintherapie (wenn man also zu bestimmten Zeiten eine bestimmte Menge Insulin spritzt) muss bei Reisen in ferne Länder zudem die Zeitverschiebung bedacht werden und das Spritzintervall dementsprechend angepasst werden. Die Reise in eine andere Zeitzone ist auch für Basis-Bolus DiabetikerInnen überhaupt kein Problem, der Injektionszeitpunkt des langwirksamen Insulins sollte aber im Vorfeld mit dem Arzt besprochen werden.

Faustregeln bei der Anpassung des Basalinsulins bei Zeitverschiebung:

  • beträgt die Zeitverschiebung weniger als 3-4 Stunden kann von einer Insulinanpassung abgesehen werden
  • Bei Zeitverschiebungen über 4 Stunden gegen Westen (z. Bsp. USA, Südamerika): Reisetag wird länger —) Basalinsulin leicht erhöhen/Bei Zeitverschiebungen über 4 Stunden gegen Osten (z. Bsp. Indien, Japan): Erster Ferientag ist kürzer —) Basisinsulin reduzieren

Anpassung des Basisinsulins bei ICT:

  • Basisinsulin pro Stunde errechnen (Bsp: Bei einer Tagesdosis von 24 E entspricht dies 24E/24 —) 1 E pro Stunde)
  • Insulindosis für den Reiseweg bestimmen (Beispiel für Flug gegen Westen: New York hat eine Zeitverschiebung von 6h, daraus folgt: 6 (Zeitverschiebung) x1 E (Insulindosis/h) = 6E / Beispiel für Flug gegen Osten: Tokio hat eine Zeitverschiebung von 8h, daraus Folgt: 8 (Zeitverschiebung) x 1 E (Insulindosis/h)= 8E
  • Insulinanpassung (24E (normaler Basalbedarf) + 6E (Insulinbedarf New York) = 30 E Insulin / 24E (normaler Basalbedarf) – 8E (Insulinbedarf Tokio) = 16E)

Bei Flugreisen gegen Westen wird immer addiert, bei Flugreisen gegen Osten subtrahiert.

honeybee Tipp
Bei der vorgeschlagenen Rechnung handelt es sich lediglich um eine Empfehlung. Im besten Fall sollte man eine Insulinanpassung im Voraus mit dem Arzt abklären. Ggf. reicht es auch aus die kurzzeitig erhöhten Werte bei Flügen gegen Westen mit kurzwirkendem Insulin auszugleichen.

Und nicht vergessen:

  • Genügend Insulin-, Teststreifen-, Spritenreserven:
  • Ersatzbatterien fürs Messgerät
  • Traubenzucker und Lieblingssnacks
  • Glukagonspritze
  • Diabetikerausweis und Anweisungen, am besten mehrsprachig
  • Früh genug abklären, ob Impfungen nötig sind. Diese können eine kurzfristige Erkrankung auslösen und den Stoffwechselhaushalt negativ beeinflusse
  • Je nach Reiseland empfiehlt sich für Diabetiker der Abschluss einer Zusatz-Reise-Krankenversicherung

honeybee Tipp
Je keiner und regionaler der Flughafen, desto strenger die Richtlinien. Während in London oder Paris noch nie jemand ein Arztzeugnis für die Diabetesutensilien sehen wollte, hat das Personal auf kleineren Flughäfen manchmal etwas mehr Zeit. Zur Sicherheit ein Zeugnis dabei zu haben ist sicherlich keine schlechte Idee.


Insulin-Bezug im Ausland

In manchen Ländern sind immer noch U40- und U80-Insuline im Handel. Im Gegensatz zu den hier üblichen U100-Insulinen provozieren diese Insuline beim Einsatz in den schweizüblichen U100-Insulinspritzen aufgrund der geringeren Konzentration schwere Überzuckerungen.

Philosophie und Ziele

Typ 1-DiabetikerInnen und ihre Angehörigen unterstützen
Das öffentliche Bewusstsein im Bezug auf Diabetes verbessern
Vorurteile abbauen
Den Wissensstand der Bevölkerung ausbauen
Eine gute Behandlungsqualität für DiabetikerInnen sicherstellen
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