Typ 2 Diabetes
Bei 90% der Diabeteserkrankungen handelt es sich um Diabetes mellitus Typ 2. Die Bauchspeicheldrüse von Typ 2-Betroffenen produziert im Gegensatz zum Typ 1 weiterhin Insulin, jedoch kann der Körper dieses nicht mehr wirksam in Energie umwandeln (Insulinresistenz) und das Hormon wird nicht mehr in genügendem Ausmass produziert, beziehungsweise schütten die Betazellen das Insulin nach einer Mahlzeit nicht genügend schnell aus.Zu Beginn der Insulinresistenz kann der Körper die unzureichende Wirksamkeit des Insulins noch kompensieren, indem grössere Mengen des Hormons hergestellt und in den Kreislauf abgegeben werden. Daher treten die Symptome einer Erkankung anders als beim Typ 1 weniger ausgeprägt auf. Dies wiederum führt dazu, dass ein Typ 2-Diabetes im Durchschnitt erst nach ca. 7 Jahren nach Beginn der Insulinresistenz diagnostiziert wird. Verstärkt sich die Resistenz mit der Zeit, können die Körperzellen das Insulin nicht mehr ausreichend aufnehmen. Es kommt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Die Behandlungsmöglichkeiten des Typ 2-Diabetes sind vielfältig und abhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Obwohl man auch hier nicht von einer Heilung spricht, kann man die Krankheit in vielen Fällen mit ausgewogener Ernährung und regelmässiger körperlicher Betätigung in den Griff bekommen. Nach jahrelanger Mehrproduktion des Insulins lässt die Produktivität der insulinproduzierenden Zellen jedoch stetig ab. Eine medikamentöse Behandlung und schliesslich die äussere Zufuhr von Insulin (wie beim Typ 1) werden nötig.
Tritt Typ 2 in den meisten Fällen erst ab einem Alter von durchschnittlich 40 Jahren auf, findet sich in den letzten Jahren dennoch eine zunehmende Erkrankungsrate bei jüngeren Erwachsenen. Das Zusammenspiel von Erb- und Umweltfaktoren (vor allem der Lebensstil im Bezug auf Ernährung und Bewegung) tragen erheblich zu dieser Zunahme bei. Vererbung spielt beim Diabetes mellitus Typ 2 eine erheblichere Rolle als beim Typ 1. Allerdings geht man auch hier nicht davon aus, dass es alleine aufgrund einer genetischen Veranlagung zum Ausbruch der Krankheit kommen muss, sondern dass sich die Erkrankung vor allem aufgrund äusserer Einflüsse (wie Fehlernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht) entwickelt. In selteneren Fällen können auch hormonelle Störungen oder Stress eine Entstehung begünstigen.